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Lektionen über Privates Kapital

Die Definition von Private Capital

Private Capital ist ein Oberbegriff für Investments – im Regelfall über Fonds – in Vermögenswerte, die nicht auf den öffentlichen Märkten erhältlich sind.

Preqin definiert Private Capital als private Investments, die die folgenden Anklageklassen umfassen: Private Equity, Venture Capital, Private Debt, Immobilien, Infrastruktur und natürliche Ressourcen.

Beteiligungen an einzelnen oder Gruppen dieser Vermögenswerte erfolgen gewöhnlich in Form von Limited Partnerships (vergleichbar mit einer Kommanditgesellschaft) mit Investoren, die als Limited Partners oder LPs bezeichnet werden (und den Kommanditisten entsprechen). Die General Partners oder GPs (vergleichbar mit Komplementären) fungieren als Investmentmanager, die Kapital von den LPs abrufen und einsetzen.

Private Equity
Investments in Unternehmen in privater Hand oder in Buyouts börsennotierter Unternehmen

Venture Capital (Wagnis- oder Risikokapital)
Investments in junge Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial

Immobilien
Investments in nicht börsennotierte Gewerbe- oder Wohnimmobilien

Infrastruktur
Investments in nicht börsennotierte Infrastrukturanlagen wie Mautstraßen, Flughäfen oder Versorgungsbetriebe

Private Debt
Investments in Fremdfinanzierungsinstrumente, die nicht von Banken finanziert und nicht am offenen Markt emittiert oder gehandelt werden

Natürliche Ressourcen
Nicht börsennotierte Investments in natürliche Ressourcen wie Öl und Gas, Nutzwald, Agrarflächen, Wasser und Minen

Die verschiedenen Anlageklassen, die mittlerweile unter Private Capital laufen, waren ursprünglich Private-Equity-Ableger. Private Equity hat als Anlageklasse zwar schon eine relativ lange Geschichte, doch massentauglich wurde die Branche erst in den letzten 30 Jahren, nachdem in den 1980er-Jahren ein Leveraged-Buyout-Boom stattgefunden hatte. Da Private-Equity-Investments immer gängiger wurden, bildeten sich neue Kategorien privater Investments heraus. Eine zunehmende Zahl von Private-Equity-Fonds nahm Chancen in den Sparten Immobilien, Infrastruktur und – vor allem seit der globalen Finanzkrise von 2008 – auch Schuldtitel ins Visier. Mit der Zeit haben sich diese Investmentkategorien zu eigenständigen Anlageklassen institutionalisiert.

Im Vergleich zu den öffentlichen Märkten übernehmen die Manager von Private-Capital-Fonds in aller Regel eine aktivere Rolle im Management der Unternehmen und Vermögenswerte, in die sie investieren. Häufig tragen sie zur Unternehmensstrategie bei, können aber auch direkt an der Verwaltung der Vermögenswerte beteiligt sein. Art, Größe und Struktur der Private-Capital-Investments können ganz unterschiedlich ausfallen. Generell sind solche Fonds darauf ausgerichtet, die Wertschöpfung oder das Wachstum der Unternehmen und Vermögenswerte zu fördern, in die sie investieren. Sie verfolgen die Absicht, für ihre Investoren über eine vorher festgelegte Laufzeit hohe Renditen zu sichern.

 

Die Strukturen von Private-Capital-Fonds

Für Private-Capital-Investments stehen verschiedene Zugangsmöglichkeiten zum Markt zur Verfügung. Wie auf den öffentlichen Märkten auch können Investoren über börsennotierte und -gehandelte Fonds auf Private-Capital-Anlageklassen zugreifen, tun das aber in der Regel über Fonds, die nicht an einer Börse notiert oder gehandelt werden. Alternativ können sie auch direkt in eine Anlageklasse investieren. Es folgt ein kurzer Überblick über die Fondsstrukturen.

The Definition of Private Capital

Commingled Funds
Um einen sogenannten Commingled Fund handelt es sich, wenn Kapital von mehreren Investoren in einem Fonds gepoolt und zusammen investiert wird.

Dachfonds
Ein Dachfonds ist eine zweistufige Commingled-Fund-Struktur, in der Kapital von mehreren Investoren in einem Fonds gepoolt wird, der dann in andere Private-Capital-Fonds investiert, statt direkte Investments vorzunehmen.

Separately Managed Accounts
Bei solchen gesondert verwalteten Konten handelt es sich um Kapital eines Investors, das von einem Fondsmanager gemanagt wird.

 

Commingled Funds

In diesem Abschnitt befassen wir uns eingehender mit der häufigsten Fondsstruktur: dem „Commingled Fund“.

In einer Commingled-Fund-Struktur sammeln Fondsmanager Kapital mehrerer externer Investoren ein, um einen Fonds zu errichten. Die Fondsmanager verwenden dieses gepoolte Kapital, um in Unternehmen oder Vermögenswerte zu investieren.

Die meisten Private-Capital-Fonds sind als geschlossene Anlageinstrumente mit einer begrenzten Laufzeit konzipiert und lassen nach der anfänglichen Kapitalbeschaffungsphase gewöhnlich weder Rücknahmen noch die Aufnahme weiterer Investoren zu. Solche Instrumente sind als Limited Partnerships mit zwei zentralen Parteien aufgebaut:

  • Der Fondsmanager oder General Partner (GP) erfüllt die Funktion, Kapital von Investoren einzuwerben und Investments ausfindig zu machen, zu tätigen und zu verwalten, um für die Fondsanleger Rendite zu erwirtschaften.
  • Der Investor oder Limited Partner (LP) stellt Kapital für den Fonds bereit, hat aber keinerlei Einfluss auf die Investmententscheidungen. Zu den Investoren zählen in aller Regel Institutionen wie Pensionsfonds, Stiftungen und Versicherungsgesellschaften sowie hochvermögende Privatanleger.

Die Partnership-Bedingungen werden in einem Limited-Partnership-Vertrag dokumentiert, der Angaben zu den zu tätigenden Investments, zu bestimmten Anforderungen der Investoren (wie größenmäßige oder geografische Einschränkungen für Investments), zur Laufzeit des Fonds und zu den an den Fondsmanager zahlbaren Gebühren enthält. Generell hat so eine Partnership eine Lebensdauer von 10 Jahren, in denen die Investoren ihr Kapital nicht abziehen können. Der Lebenszyklus des Fonds hat fünf Kernphasen:

 The Definition of Private Capital

Die Gründungsphase ist das erste Stadium im Lebenszyklus eines Fonds. In diesem Zeitraum erarbeitet der Fondsmanager die Fondsstrategie, legt die Bedingungen für den Fonds fest und erstellt Emissionsunterlagen, darunter auch das Limited Partnership Agreement. Den Fondsmanagern entstehen im Zusammenhang mit der Errichtung des Fonds Kosten wie Anwaltshonorare und andere Gründungskosten. Diese Kosten werden in der Regel mit dem Gewinn verrechnet, den der Fonds erzielt, wenn ein Close (Zeitpunkt, an dem ausreichend Kapitalzusagen vorliegen, um mit der Investition zu beginnen) erfolgt. Kommt es jedoch nicht zum Close, haften die Partner für die Begleichung der Kosten. Diese Phase ist für die meisten Manager daher mit Nervosität verbunden, insbesondere für Neulinge (die ihren ersten Fonds auflegen möchten).

In dieser Phase wendet sich der Fondsmanager an potenzielle Investoren, füllt Due-Diligence-Fragebögen aus und versucht, Kapitalzusagen für den Fonds zu sichern. Ist es dem GP gelungen, genügend interessierte Investoren anzuwerben, ist das kritische Volumen erreicht und es erfolgt das Initial Closing des Fonds. Zu diesem Zeitpunkt kann der GP erste Investments vornehmen. Bei vielen Fonds geht die Kapitalschaffung allerdings auch nach dem Initial Closing weiter, sodass der Fonds zusätzliche Kapitalzusagen für nachfolgende Closings einholen kann, bis das Kapitaleinwerbungsziel des Fonds vollständig erreicht ist. Der Zeitraum, bis ein Fonds aufgelegt ist, kann variieren – von wenigen Monaten (für etablierte Manager) bis zu mehreren Jahren (für neue Manager). Preqin-Daten zufolge dauert diese Phase bei Private-Capital-Fonds im Durchschnitt 18 Monate.

Um für Anleger Rendite zu erwirtschaften, müssen GPs erfolgreich Transaktionen anbahnen und abschließen. In dieser Phase des Deal-Sourcing (der Anbahnung von Investitionsmöglichkeiten) und der Investition wird ein erster Teil des zugesagten Kapitals für Investments verwendet. Der GP ermittelt und bewertet potenzielle Investmentchancen, führt eine Sorgfaltsprüfung (Due Diligence) zur Bewertung durch und bringt Transaktionen zum Abschluss. Ferner legt er eine angemessene Höhe der Kapitalzusage für jede solche Gelegenheit fest. Der GP ruft nicht das gesamte Kapital aus LP-Zusagen auf einmal ab, sondern nach Bedarf, wenn neue Investments finanziert werden müssen. In dieser Phase arbeitet der Fonds noch defizitär. Die Investoren müssen sich daher in den ersten Jahren auf Verluste einstellen, bevor der Fonds dann Kapitalzuflüsse generiert.

Sobald der Fondsmanager Investments vorgenommen hat, ist es seine Aufgabe, diese zu verwalten und das Wachstum der Unternehmen oder Vermögenswerte in seinem Portfolio zu fördern. Ab diesem Zeitpunkt wirft der Fonds für seine Investoren Erträge ab. Die von einem Fondsmanager in diesem Zeitraum jeweils ausgeführten Aktivitäten sind je nach Anlagegattung und verfolgter Strategie unterschiedlich. Insgesamt besteht das Ziel aber darin, die Entwicklung und das Wachstum des Unternehmens oder Vermögens zu steigern, um den Investoren hohe Renditen zu sichern und sich für eine spätere Veräußerung zu positionieren. Der Zeitraum von einer Erstinvestition bis zum Exit (wenn der Fonds seine Position in einer Anlage veräußert) kann Monate bis Jahre umfassen.

Der letzte Abschnitt im Lebenszyklus des Fonds ist die Exit- oder Harvesting-Phase. In diesem Zeitraum beginnt der Fondsmanager mit der Veräußerung von Positionen in den Unternehmen oder Vermögenswerten, in die er investiert ist. Der GP versucht dabei, eine Rendite zu erzielen, die die Erwartungen seiner Investoren erfüllt oder übertrifft. Diese Liquidierung erfolgt nicht auf einen Schlag, sondern nach Ablauf der Investmentphase über mehrere Jahre. Exit-Strategien unterscheiden sich je nach Anlageklasse. Darunter könnte ein Verkauf an einen strategischen Käufer fallen, eine Veräußerung auf dem Sekundärmarkt, oder im Falle von Unternehmen könnte ein Manager auch einen Börsengang vornehmen und am öffentlichen Markt Aktien emittieren.

Nachstehende Grafik ist eine vereinfachte Darstellung des Kapitalflusses zwischen LPs, GPs, Fonds und Investments.

 

 The Definition of Private Capital

Im Allgemeinen muss ein Investor dem GP eine Managementgebühr von 2 % des gesamten dem Fonds zugesagten Kapitals entrichten. Hat ein Fondsmanager die Investments des Fonds abgestoßen, berechnet er zudem eine erfolgsabhängige Gebühr von 20 % des erzielten Gewinns: die Performance-Gebühr. Die verbleibenden 80 % fließen an die Investoren zurück.

Dieser Abschnitt enthielt eine Einführung in die Definition von „Private Capital“. Nun kennen Sie die von diesem Sektor abgedeckten Anlageklassen, bei denen es sich allesamt um Private-Equity-Ableger handelt, die entstanden, als sich die Fonds auf unterschiedliche Arten von Anlagechancen ausrichteten. Wir haben auch die im Private-Capital-Bereich vorkommenden Fondsstrukturen beleuchtet und sind näher auf die häufigste Struktur eingegangen: den „Commingled Fund“.

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