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Die Investition für das kommende Jahrzehnt.
Die seismischen Veränderungen, die die Investmentlandschaft heute prägen und das Denken der Kunden in den nächsten zehn Jahren bestimmen werden.
Lektionen zu Anlageklassen

Private Debt

Die Aufnahme von Privatkrediten ist ein relativ neuer Trend bei alternativen Anlagen. Der jüngste Anstieg des Volumens privater Schuldtitel ist auf die globale Finanzkrise zurückzuführen, als die Banken, die traditionelleren Kreditgeber, vor riskanteren Krediten zurückschreckten und private oder direkte Kreditgeber die Lücke füllten. Private Debt-Fonds bieten den Anlegern mehrere Vorteile, insbesondere höhere Renditen als herkömmliche Investment-Grade-Schuldtitel. Darüber hinaus bietet das breite Angebot der ihnen zugrunde liegenden Kredite den Anlegern ein vielfältiges Spektrum an Branchenengagements und Risiko-/Ertragsprofilen.

 

Private Debt – was ist das?

Private Debt oder Private Credit bezeichnet die Bereitstellung von Fremdfinanzierungen an Unternehmen durch Fonds statt durch Banken, von Banken geführte Konsortien oder öffentliche Märkte. Auf etablierten Märkten, etwa in den USA und Europa, wird Private Debt häufig verwendet, um Buyouts zu finanzieren, aber auch als Expansionskapital oder zur Finanzierung von Übernahmen.

Private Debt gewann nach der globalen Finanzkrise rasch an Bedeutung, als sich die Banken aus dem Leveraged Lending zurückzogen und ihr Firmenkundengeschäft auf größere Kunden konzentrierten. Dadurch entstand auf dem Markt eine Lücke, die Private-Debt-Fonds schlossen.

Solche Fonds verfolgen verschiedene Strategien, die beispielsweise auf Direktkredite, Risikokredite oder Sondersituationen ausgerichtet sind. Sie unterscheiden sich aber auch durch die Art der bereitgestellten Fremdmittel, etwa erstrangig, nachrangig oder Mezzanine-Kapital. Die Vergabe kann sowohl an börsennotierte als auch an nicht börsennotierte Unternehmen erfolgen. Die Mittel können aber auch in Sachwerte wie Infrastruktur und Immobilien fließen.

Das im Private-Debt-Segment verwaltete Vermögen beläuft sich mittlerweile auf mehr als 812 Mrd. USD. Die Zahl der aktiven Investoren in der Branche liegt derzeit bei über 4.000.

Zu den Kapitalquellen für Private-Debt-Fonds zählen:

  • Collateralized Debt Obligations (CDOs)
  • Business Development Companies (BDCs)
  • Hedgefonds

 

Der historische Hintergrund von Private Debt

Bankkredite sind nach wie vor eine klassische Quelle für Fremdmittel, obwohl ihre Vergabe nach der globalen Finanzkrise von 2008 zurückging und verschiedene Vorschriften für Banken verschärft wurden. Traditionelle Kreditgeber fuhren ihre Finanzierungen nach der globalen Finanzkrise zurück. Dadurch entstand auf dem Markt Raum für Investoren wie Private-Debt-Manager, die Kreditnehmern Alternativen boten. Zuvor waren Debt-Strategien eine Unterkategorie des Private-Equity-Investing. Erst nach der Krise etablierten sie sich als eigenständige Anlageklasse.

Private debt assets under management, 2010 - Q2 2022

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Einblick in die Kapitalstruktur

Die Kapitalstruktur bezieht sich darauf, wie eine Körperschaft finanziert ist. Sie gibt die Anteile und die Arten von Fremd- und Eigenkapital in der Bilanz an. Danach richtet sich, wie und in welcher Reihenfolge Kapital im Konkursfall zurückgezahlt wird. Erstrangiges Fremdkapital steht ganz oben in der Kapitalstruktur und wird als Erstes zurückgezahlt. Es ist entsprechend risikoarm. Eigenkapital steht ganz unten in der Rangfolge und wird als Letztes zurückgezahlt. Es ist daher mit hohen Risiken verbunden.

Understanding the capital structure

Geliehenes Geld, das als Erstes zurückgezahlt wird, wenn der Kreditnehmer ausfällt.

 

Erstrangiges Fremdkapital hat in der Kapitalstruktur Vorrang vor nachrangigem. Es wird in aller Regel mit Sicherheiten oder Vermögenswerten unterlegt, auf die der Kreditgeber vorrangig Anspruch hat. Es ist weniger riskant als nachrangiges Fremdkapital oder Eigenkapitalinstrumente. Die vom Kreditgeber berechneten Zinsen sind häufig niedriger als bei nachrangigem Fremdkapital.

Eine Mischung aus erst- und nachrangigem Fremdkapital in einem Instrument.

 

Dieses wird von ein- und demselben Emittenten ausgegeben und gewöhnlich eingesetzt, um einen Leveraged Buyout zu ermöglichen. Diese Finanzierungsform wurde entwickelt, um die Schuldenstruktur zu vereinfachen, da ein Kreditgeber die gesamten Fremdkapitalerfordernisse erfüllen kann. Da es sich bei diesem Instrument um eine Kombination aus erst- und nachrangigem Fremdkapital handelt, liegt seine Verzinsung häufig zwischen diesen beiden Gattungen.

Auch als „Junior Debt“ bezeichnet – geliehenes Geld, das im Konkursfall erst zurückgezahlt wird, wenn erstrangige Schulden getilgt sind.

 

Ist erstrangigem Fremdkapital in der Kapitalstruktur nachgeordnet. Ist riskanter und höher verzinst als erstrangiges Fremdkapital. Ist in der Kapitalstruktur höher angesiedelt als das Eigenkapital. Das heißt, die Kreditgeber werden vor den Aktionären beziehungsweise Eigentümern bedient.

Auch als „Hybridform“ bekannt – eine Mischform zwischen Eigen- und Fremdkapital.

 

Im Rang in der Kapitalstruktur nur Stammaktien und Eigenkapital übergeordnet. Fremdkapital, das mit Rechten auf Umwandlung in Eigenkapital ausgestattet ist, wenn der Kreditnehmer ausfällt. Enthält „eingebettete Aktienoptionen“ oder „Kicker“ wie Aktienkaufoptionen, Bezugsrechte oder Optionsscheine. Unbesichertes Fremdkapital, das ohne Stellung von Sicherheiten vergeben wird und daher mit hohen Zinsen beaufschlagt ist.

Die Aktien eines Unternehmens werden in der Kapitalstruktur als Letztes ausgezahlt. Im Konkursfall ist das Risiko für die Aktionäre daher am größten.

Nachrangiges Fremdkapital

Verbindlichkeiten gegenüber einem unbesicherten Gläubiger, der im Falle einer Liquidation erst ausgezahlt werden darf, nachdem die Ansprüche besicherter Gläubiger befriedigt wurden.

Nicht nachrangiges Fremdkapital

Verbindlichkeiten gegenüber einem besicherten Gläubiger, die im Falle einer Liquidation als Erstes zurückzuzahlen sind. Sie sind daher nicht so riskant wie eine Investition in nachrangige Schuldtitel.

 

Investmentstrategien

Die meisten institutionellen Investoren, die sich in Private Debt engagieren, fokussieren sich auf Kapitalzusagen an nicht börsennotierte Private-Debt-Fonds. Diese nicht börsennotierten Private-Debt-Fonds unterscheiden sich nach Strategie – ob sie beispielsweise auf Direktkredite oder Dachfondsstrukturen setzen. Sie unterscheiden sich aber auch je nach Art des bereitgestellten Fremdkapitals – ob erstrangiges Fremdkapital oder Mezzanine-Kapital.

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Non-bank lenders extending loans to small and medium enterprises (SMEs).

  • A direct lending fund issues loans directly to companies.
  • The type of debt issued, such as senior or subordinated, depends on the fund’s strategy.

Buying the debt of companies that are in bankruptcy or likely to enter bankruptcy.

  • A distressed debt fund is similar to direct lending, but only targets distressed opportunities.
  • The debt issued tends to be senior, and therefore high in the capital structure, due to the substantial threat of liquidation.
  • Debt may be bought at a significant discount, with the goal being that the value of the company improves after the debt investment.

A hybrid of equity and debt finance.

  • A mezzanine fund only issues mezzanine debt to companies.
  • Debt issued has conversion rights to equity with embedded equity options if the borrower defaults.

A private pool of institutional investor capital that invests in several private debt funds.

  • A private debt fund of funds invests in a variety of third-party debt funds depending on the fund strategy.
  • Provides greater portfolio diversification for institutional investors.

A loan based on a ‘special situation,’ referring to something other than underlying company fundamentals.

  • A special situations fund focuses on companies whose value may be impacted by a certain event, including company spin-offs, mergers & acquisitions, or tender offers.
  • This can include both debt and equity investments.

A loan provided to a start-up or early-stage company.

  • Provides loans to act as growth capital for equipment financing, or as accounts receivable finance.

Es folgen als wichtig geltende Aspekte von Private Debt, die allerdings nicht als Strategie auszulegen sind:

Collateralized Loan Obligation (CLO): Dabei handelt es sich um ein Investmentinstrument. Dieses ist ein durch einen Pool von Schuldtiteln unterlegtes Wertpapier, das mehrere Ebenen von Kredit-Ratings und Rückzahlungsstrukturen beinhaltet.

  • Mit einem CLO engagiert sich der Investor in einem vielfältigen Portfolio bestehender Bankkredite.
  • Der Investor erhält nach Plan Zinszahlungen aus den zugrunde liegenden Krediten.
  • Fällt der Kreditnehmer aus, trägt der Investor das meiste Risiko.

Business Development Company (BDC): ein steuereffizienter öffentlich gehandelter US-amerikanischer Private-Debt-Fonds, der als Corporate Fund strukturiert ist. Eine BDC gilt nicht als Strategie, sondern als Investmentoption.

  • Eine BDC soll kleine Unternehmen in frühen Entwicklungsstadien unterstützen.
  • Hat Ähnlichkeiten mit Private Venture Capital und Venture-Debt-Fonds.
  • Wird öffentlich an einer Börse notiert.
  • Stellt meist kurzfristige unbesicherte Kredite bereit (2 bis 50 Mio. USD).
  • Übernimmt häufig eine Eigenkapitalposition im Unternehmen.

Ein Kreditnehmer fällt aus, wenn:
er seine Schulden und/oder Zinsen an Kreditgeber nicht zurückzahlen kann. Das ist der Fall, wenn er eine oder mehrere vorgesehene Zahlungen versäumt oder vollständig zahlungsunfähig ist.

Private Debt: Risiken und Rendite

Das Risiko-/Renditeprofil einer jeden Private-Debt-Strategie wird durch das Investment und dessen Position in der Kapitalstruktur vorgegeben. Mit geringeren Risiken behaftete Strategien werfen in aller Regel niedrigere Renditen ab als riskantere.

Private Debt: Risiko/Rendite nach Fondsgattungen (Jahrgänge 2011 bis 2017)

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  • Direktkreditvehikel investieren über die gesamte Breite der Kapitalstruktur. Die Investmentstrategie des Fonds und die Bereiche der Kapitalstruktur, auf die er ausgerichtet ist, bestimmen das Risiko-/Renditeprofil, wobei Direktkredite tendenziell die geringsten Risiken von allen Debt-Strategien aufweisen und damit auch das niedrigste Renditepotenzial.
  • Mezzanine-Kapital umfasst Investments in Schuldtitel, die Primäremissionen von Schuldtiteln nachgeordnet, aber Eigenkapitalpositionen übergeordnet sind. Insofern sind Investments in Mezzanine-Vehikel riskanter als höherrangige Schuldtitel.
  • Notleidende Schuldtitel bringen aufgrund der höheren Ausfallrisiken mehr Rendite. Um mit dieser Strategie die höchsten Renditen zu erzielen, sollten die Schuldtitel mit deutlichem Preisabschlag erworben werden.
  • Sondersituationen zielen auf Investments in kriselnden Unternehmen ab. Sie weisen erhebliche Preisverzerrungen auf, da ihr Wert durch bestimmte Umstände gedrückt wird. Die im Rahmen dieser Strategie erzielten Renditen gleichen denen notleidender Schuldtitel, können aber höheren Risiken unterliegen.

 

Warum in Private Debt investieren?

Private Debt gilt im Vergleich zu anderen alternativen Anlageklassen weithin als risikoarme Investmentoption und stellt eine gangbare Alternative zur Anlage in festverzinsliche Wertpapiere dar. Investoren investieren in Private Debt gewöhnlich über Kapitalzusagen an nicht börsennotierte Private-Debt-Fonds, die insbesondere in einem Niedrigzinsumfeld attraktive risikobereinigte Renditen bieten.

Hauptgründe institutioneller Investoren für Investments in alternative Vermögenswerte

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Ein konservativ verwaltetes Private-Debt-Portfolio weist für einen institutionellen Investor die folgenden attraktiven Merkmale auf:

  • Portfoliodiversifikation.
  • Schwache Korrelation mit öffentlichen Märkten.
  • Attraktive risikobereinigte Renditen in einem Niedrigzinsumfeld.
  • Prognostizierbare und vertraglich festgelegte Renditen auf der Grundlage der berechneten Zinsen.
  • Geringere Risiken als Private Equity, da Fremdkapital in der Kapitalstruktur höher angesiedelt ist als Eigenkapital.
  • Möglichkeiten zum Erwerb von Schuldtiteln eines Unternehmens unter dem Nennwert.
  • Gute Alternative zu Investments in festverzinslichen Wertpapieren.

In diesem Abschnitt haben wir ergründet, wie sich Private Debt nach der globalen Finanzkrise zur eigenständigen Anlageklasse entwickelt hat. Von den unterschiedlichen Fremdkapitalquellen bis hin zur Kapitalstruktur und zu den Strategien wissen Sie jetzt, wie Investoren in Private Debt investieren können und warum sie sich dafür entscheiden.

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Dieses Material dient ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzt keine Anlageberatung. Die in diesem Artikel zum Ausdruck gebrachten Einschätzungen entsprechen dem angegebenen Datum (Oktober 2024) und können sich jederzeit ändern.  Es kann nicht garantiert werden, dass die Entwicklungen wie möglicherweise in diesem Artikel vorhergesagt eintreten werden. Die Bezugnahme auf bestimmte Wertpapiere, Sektoren oder Märkte in diesem Material stellt weder eine Anlageberatung noch eine Empfehlung oder ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder ein Angebot von Dienstleistungen dar.

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