Versicherungsgesellschaften sehen sich Anfang 2025 gleich mehreren maßgeblichen Unbekannten gegenüber. Um mit diesen Bedingungen zurande zu kommen, müssen sie in der Lage sein, rasch zu reagieren und Marktvolatilität als Chance zu nutzen.
Zu den bevorstehenden Unsicherheiten zählt die Amtsübernahme von Donald Trump als 47. US-Präsident. Trump hat bereits klargestellt, dass Zölle eine Säule seiner Handelspolitik sein werden, doch wie diese genau aussehen sollen, steht noch nicht fest. Sein Hauptaugenmerk gilt zwar China, doch es wird Auswirkungen auf sämtliche Volkswirtschaften weltweit geben, auch auf europäische Unternehmen, die in die USA exportieren.
Gleichzeitig steht Europa vor eigenen Herausforderungen. Frankreich droht politische Instabilität und Deutschland wählt im ersten Quartal 2025. China selbst arbeitet an einem Anreizpaket, um die Konjunktur im eigenen Land anzukurbeln. Die genaue Art und der Umfang dieser Anreize sind vorerst ebenso unbekannt, doch allein die Größe der chinesischen Wirtschaft lässt vermuten, dass die Auswirkungen beträchtlich sein könnten.
Für Versicherer steht die Frage der Vermögensstrukturierung in diesem ungewissen und potenziell volatilen Umfeld absolut im Vordergrund.
SKA und ihre Folgen für die Aufteilung auf Anlageklassen
Angesichts der Bedeutung der Regulierung könnten viele Versicherungen und ihre Berater versucht sein, den Solvenzkapitalanforderungen (SKA) oberste Priorität einzuräumen und von vornherein auf die Optimierung ihrer SKA zu setzen. Für Ostrum AM, eine Gesellschaft aus dem Affiliate-Netzwerk der Natixis-Gruppe, ist das nur der erste Schritt.
„Wer SKA-Optimierung zum Hauptziel einer Allokationsstrategie erklärt, zielt damit nur in eine Richtung – nämlich auf eine Verringerung der SKA. Das wiederum dürfte tendenziell die Renditen mindern, was dem fundamentalen Ziel der Verwaltung eines Investmentportfolios grundsätzlich zuwiderläuft“, so Xavier-André Audoli, Head of Insurance Multi Assets bei Ostrum AM.
Die SKA sind natürlich eine zentrale Auflage bei der Allokation, sollten aber nicht der Faktor sein, der hauptsächlich die Richtung vorgibt.
„Jeder Versicherungskunde, der zu Ostrum AM kommt, hat bereits SKA festgelegt, mit denen er im Großen und Ganzen zurechtkommt. Die effektivste Strategie ist jedoch nicht, diese SKA möglichst zu optimieren (was in der Regel bedeutet, sie zu verringern). Sie sollten vielmehr als Parameter herangezogen werden, um dann darauf abzuheben, die Rendite zu optimieren. Man könnte auch sagen, eine SKA-Analyse ist nur der erste Schritt im Prozess von Ostrum AM zur Entwicklung von Allokationen für Versicherungskunden“, meint Audoli.
Eine Allokation, die pauschal für alle Versicherer passt, gibt es nicht, doch es sollte unbedingt berücksichtigt werden, ob eine Verringerung der SKA um ihrer selbst willen erstrebenswert ist, falls sie zu einer Minderung der Rendite führt. „Die entscheidende Frage, die wir stellen, lautet: Lassen sich innerhalb der für den betreffenden Versicherer geeigneten SKA-Parameter höhere Renditen erzielen?“, präzisiert Audoli.
Ostrum AM überwacht sämtliche Anlageklassen, von Staatsanleihen über Anleihen mit und ohne Investment-Grade-Status bis hin zu Aktien und illiquiden Anlagen unter dem Aspekt des Rendite-SKA-Verhältnisses. Dieses Raster wird dann gemäß den Einschätzungen von Ostrum AM Simulationen unterzogen, um zu bewerten, wie sich Rendite und SKA verändern könnten. Durch Ausrichtung auf die SKA-Parameter eines Versicherers erstellt das Team im Anschluss eine globale Opportunity Map und ermittelt, wo Allokationen angepasst werden können. Auf diese Weise wird innerhalb der entsprechenden SKA-Bandbreite für den Versicherer eine Renditeoptimierung gewährleistet.