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2025 Global Retirement Index

September 08, 2025 - 5 Min

Norwegen hat sich im Natixis Global Retirement Index 2025 die Führungsposition zurückerobert, was auf seine starken Leistungen bei Gesundheitszustand, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Einkommensgleichheit zurückzuführen ist. Irland sprang auf den zweiten Platz nach vorne. Dem lagen positive Entwicklungen bei Inflation und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zugrunde, die der Alterssicherung Vorschub leisten.

Der Natixis Global Retirement Index ermöglicht seit seiner Auflegung im Jahr 2012 eine vergleichende Bewertung der Alterssicherung in 44 Industrieländern. Der Index wertet 18 maßgebliche Indikatoren aus, unterteilt in vier Teilindizes: Finanzen im Ruhestand, materieller Wohlstand, Gesundheit und Lebensqualität. Anhand so unterschiedlicher Kennzahlen wie Lebenserwartung, Pro-Kopf-Einkommen, Umweltqualität und Staatsverschuldung soll er mehrdimensional darstellen, wie gut einzelne Länder aufgestellt sind, um ihre alternde Bevölkerung zu versorgen.

Top-10-Länder im Global Retirement Index 2025

Norwegen ist ein beständiger Spitzenreiter im Index, der seit 2012 jedes Jahr auf einem der obersten Plätze zu finden ist. Die Schweiz (Platz 3) und Island (Platz 4) mischen ebenfalls zuverlässig an der Spitze mit, was die Vorteile hervorhebt, die kleinere Länder aufgrund ihrer Fähigkeit genießen, zu wichtigen Fragen, die Rentner betreffen, einen Konsens zu erzielen.  

Nicht alle Länder zeigen im Index gleichmäßige Leistungen. Im Zeitverlauf haben so verschiedene Faktoren wie zunehmende Staatsverschuldung, steigende Inflation und niedrige Zinsen einen maßgeblichen Effekt auf die Einstufung im Jahresvergleich. Das Gleiche gilt für Verbesserungen im Finanzsystem. Diese Veränderungen zeigen, wie fragil Sicherheit im komplexen Umfeld von heute sein kann. Die Voraussetzung zur Erzielung von Spitzenplätzen ist Ausgeglichenheit in allen Teilindizes – nicht etwa überdurchschnittliche Leistungen in einer bestimmten Kategorie.

 

Große Länder stehen bei der Altersvorsorge vor größeren Herausforderungen

Die Alterssicherung kann Industrieländer mit einer großen Bevölkerung vor ungleich größere Probleme stellen. Größere Länder weisen oft erhebliche Staatsschulden auf, was sich auf staatliche Renten auswirken kann. Auch die Einkommensungleichheit kann größer ausfallen, was einer vielfältigeren Bevölkerung zuzuschreiben ist. Eine breitere Einbindung in die Weltwirtschaft kann manchmal zu Volatilität auf dem Arbeitsmarkt führen. Vereinfacht ausgedrückt ist die mit politischen Maßnahmen zur Alterssicherung verbundene Herausforderung bei einer großen Bevölkerung komplexer.

Unter diesen großen Ländern belegt Deutschland den höchsten Rang im Index (8) – als einziges großes Land unter den gesamten Top 10. Diese Position verdankt Deutschland vor allem den hohen Bewertungen für materiellen Wohlstand infolge niedriger Arbeitslosigkeit und gestiegenem Pro-Kopf-Einkommen.  Großbritannien (insgesamt Platz 14), Kanada (20), die Vereinigten Staaten (21) und die Republik Korea (22) zählen ebenfalls zu den Top 5 unter den großen Ländern.

Einzelne spüren den Druck auf die Rentensicherheit

Ungeachtet der Position ihres Heimatlandes halten die Menschen die Absicherung im Alter 2025 für ein schwer erreichbares Ziel. Belastet durch hartnäckige Inflation, konfrontiert mit einem heikleren Wirtschaftsumfeld und besorgt über die Auswirkungen der steigenden öffentlichen Verschuldung auf staatliche Leistungen in der Zukunft sagen 46 % der Einzelanleger, es sei schon ein Wunder nötig, um die Versorgung im Alter zu sichern.

Die Ergebnisse der globalen Natixis-Umfrage unter Anlegern von 2025 belegen, dass die Inflation den Druck auf die Renten erhöht. Weltweit geben 66 % an, dass sie aufgrund höherer Lebenshaltungskosten weniger sparen. Dabei meinen 69 %, dies zehre den künftigen Wert ihrer Altersvorsorge auf. Wie sich das auf die Psyche der Menschen auswirkt, ist nicht zu unterschätzen: 38 % behaupten sogar, die Inflation zerstöre ihre Träume vom Ruhestand.

Ob sie 2025 oder 2050 in Rente gehen wollen – befragte Einzelpersonen äußern konkrete Ängste um ihre finanzielle Absicherung nach dem Ausstieg aus dem Arbeitsleben.  Große Sorgen bereitet ihnen die Inflation, aber auch die Angst, zu scheitern, da 25 % befürchten, dass es ihnen nicht gelingt, genug Geld für den Ruhestand zurückzulegen. Andere haben Bedenken, dass sie durch die öffentliche Verschuldung und steuerpolitische Veränderungen in Bedrängnis geraten könnten, da ein Drittel aller Menschen weltweit mit einer Senkung staatlicher Leistungen rechnet.

 

Wo die Verantwortung für die Alterssicherung liegt

Letztlich müssen sich Bürger und Staat die Verantwortung für die Absicherung im Alter teilen. Beide Seiten müssen ihren Teil beitragen, um sicherzustellen, dass die Alterssicherung trotz der vielen schwierigen Probleme erreichbar bleibt. Auch die Arbeitgeber sind ein entscheidender Faktor in der Rentengleichung. Ob es sich um leistungs- oder beitragsorientierte Altersvorsorge handelt, Arbeitgeber müssen Arbeitnehmern Zugang zu Lösungen für die Ruhestandsfinanzierung bieten.

Leisten alle drei Parteien ihren Beitrag, sind die Menschen bei der Alterssicherung nicht allein auf göttliche Intervention angewiesen. Weil sie einen Plan haben.

 

Wo stehen wir?

Deutschland  – 8

Deutschland hält sich im diesjährigen GRI an achter Stelle und verzeichnet einen leichten Rückgang der Wertung auf 76 %. Die Ergebnisse sind dabei durchwachsen: Das Land erzielt beständig hohe Werte bei Gesundheit und Lebensqualität, verliert aber bei materiellem Wohlstand und Finanzen im Ruhestand an Boden. Im Teilindex materieller Wohlstand belegt das Land nach wie vor einen oberen Rang, fällt aber im Ranking um zwei Positionen auf den neunten Platz zurück, weil die Wertung niedriger ausfiel. Ursache dafür sind rückläufige Werte bei den Indikatoren für Arbeitslosigkeit und Einkommensgleichheit. Leichte Verbesserungen verbucht das Land dagegen beim Indikator für das Pro-Kopf-Einkommen. In der verhaltenen Entwicklung schlägt sich wirtschaftlicher Gegenwind nieder, denn Deutschland hat zwei Rezessionsjahre hinter sich und leidet unter langfristigen Arbeitsmarktproblemen, die die Arbeitslosenzahlen auf den höchsten Stand seit zehn Jahren (unter Ausschluss der Pandemie) treiben. Bei den Finanzen im Ruhestand verliert Deutschland einen Prozentpunkt und fällt um drei Plätze, schafft es aber noch unter die Top 25. Bessere Werte verzeichnet Deutschland bei den Indikatoren für Inflation, Staatsverschuldung und Steuerdruck. Dem stehen jedoch Rückgänge bei notleidenden Bankkrediten und Altenquotient gegenüber. Die Indikatoren des Landes für Regierungsführung und Zinsen entsprechen den letztjährigen Werten. Trotz einer Verbesserung beim Inflationswert fällt Deutschland für diesen Indikator von Platz 10 auf 14 zurück, da andere Länder vorbeiziehen. Der Altenquotient bleibt für Deutschland ein Problem. Bei diesem Indikator rutscht das Land unter die fünf Schlusslichter, nachdem es im letzten Jahr noch Rang 38 belegte. Der Altenquotient steigt in Deutschland seit den 1960er-Jahren rasant und bringt die öffentlichen Finanzen und das Rentensystem zunehmend unter Druck. Beim Teilindex Gesundheit schneidet das Land zwar mit 88 % weiter stabil ab und arbeitet sich im Ranking um drei Plätze vor, doch die Top 10 verfehlt es knapp. Bei zwei von drei Gesundheitsindikatoren zeigt Deutschland gute Leistungen. Bei den Gesundheitsausgaben pro Kopf ist es Vierter, bei den versicherten Gesundheitsausgaben Neunter. Bei der Lebenserwartung liegt es jedoch zurück. Es belegt Rang 27, trotz des Anstiegs um einen Prozentpunkt auf 80 %. Deutschland gibt für Gesundheit mehr aus als die allermeisten anderen Länder im GRI. Dennoch hält sich die Lebenserwartung hartnäckig im Mittelfeld. Um diesbezüglich aufzuschließen, gründete die Regierung unlängst ein Bundesinstitut mit Schwerpunkt auf der Prävention gegen tödliche Erkrankungen. Im Teilindex Lebensqualität macht Deutschland fünf Plätze gut und sichert sich eine Position unter den Top 10, obwohl sich der Gesamtwert seit dem letzten Jahr nicht verändert hat. Bei den Faktoren Biodiversität und Lebensraum sowie Umwelt und den Indikatoren für Wasser und sanitäre Einrichtungen verbucht das Land Zuwächse, was Deutschlands solidem Wasserwirtschaftssystem und den international renommierten Aufbereitungstechnologien zuzuschreiben ist, unterstützt durch strikte staatliche Maßnahmen wie Müllgebühren, Erhaltung von Lebensräumen und Strafen für Umweltverschmutzung.

Über den Global Retirement Index 2025:

Der Global Retirement Index (GRI) ist ein multidimensionaler Index, der von Natixis Investment Managers und CoreData Research entwickelt wurde, um die Faktoren zu untersuchen, die die Alterssicherung beeinflussen, und um ein Vergleichsinstrument für bewährte Praktiken in der Rentenpolitik zu bieten.

Der Index umfasst hochentwickelte Volkswirtschaften des Internationalen Währungsfonds (IWF), Mitglieder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die BRIC-Länder (Brasilien, Russland, Indien und China). Die Forscher berechneten einen Mittelwert für jede Kategorie und kombinierten die Ergebnisse der einzelnen Kategorien, um eine endgültige Gesamtwertung der 44 untersuchten Länder zu erstellen.

 

Über die Umfrage:

Natixis Investment Managers, globale Umfrage unter Privatanlegern, durchgeführt von CoreData Research im Februar und März 2025. An der Umfrage nahmen 7.050 Privatanleger aus 21 Ländern teil.

Die hierin ausgedrückten Ansichten und Meinungen können sich abhängig von Marktbedingungen und anderen Bedingungen ändern. Dieses Material dient ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzt keine Anlageberatung. Es kann nicht garantiert werden, dass die Entwicklungen wie vorhergesagt eintreten werden. 

Tatsächliche Ergebnisse können abweichen.

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Natixis Distribution, LLC ist ein Makler und Händler mit beschränktem geschäftlichen Tätigkeitsfeld und der Vertriebspartner verschiedener eingetragener Anlagegesellschaften, für die Beratungsdienstleistungen von Partnerunternehmen von Natixis Investment Managers erbracht werden.

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