Einzelne spüren den Druck auf die Rentensicherheit
Ungeachtet der Position ihres Heimatlandes halten die Menschen die Absicherung im Alter 2025 für ein schwer erreichbares Ziel. Belastet durch hartnäckige Inflation, konfrontiert mit einem heikleren Wirtschaftsumfeld und besorgt über die Auswirkungen der steigenden öffentlichen Verschuldung auf staatliche Leistungen in der Zukunft sagen 46 % der Einzelanleger, es sei schon ein Wunder nötig, um die Versorgung im Alter zu sichern.
Die Ergebnisse der globalen Natixis-Umfrage unter Anlegern von 2025 belegen, dass die Inflation den Druck auf die Renten erhöht. Weltweit geben 66 % an, dass sie aufgrund höherer Lebenshaltungskosten weniger sparen. Dabei meinen 69 %, dies zehre den künftigen Wert ihrer Altersvorsorge auf. Wie sich das auf die Psyche der Menschen auswirkt, ist nicht zu unterschätzen: 38 % behaupten sogar, die Inflation zerstöre ihre Träume vom Ruhestand.
Ob sie 2025 oder 2050 in Rente gehen wollen – befragte Einzelpersonen äußern konkrete Ängste um ihre finanzielle Absicherung nach dem Ausstieg aus dem Arbeitsleben. Große Sorgen bereitet ihnen die Inflation, aber auch die Angst, zu scheitern, da 25 % befürchten, dass es ihnen nicht gelingt, genug Geld für den Ruhestand zurückzulegen. Andere haben Bedenken, dass sie durch die öffentliche Verschuldung und steuerpolitische Veränderungen in Bedrängnis geraten könnten, da ein Drittel aller Menschen weltweit mit einer Senkung staatlicher Leistungen rechnet.
Wo die Verantwortung für die Alterssicherung liegt
Letztlich müssen sich Bürger und Staat die Verantwortung für die Absicherung im Alter teilen. Beide Seiten müssen ihren Teil beitragen, um sicherzustellen, dass die Alterssicherung trotz der vielen schwierigen Probleme erreichbar bleibt. Auch die Arbeitgeber sind ein entscheidender Faktor in der Rentengleichung. Ob es sich um leistungs- oder beitragsorientierte Altersvorsorge handelt, Arbeitgeber müssen Arbeitnehmern Zugang zu Lösungen für die Ruhestandsfinanzierung bieten.
Leisten alle drei Parteien ihren Beitrag, sind die Menschen bei der Alterssicherung nicht allein auf göttliche Intervention angewiesen. Weil sie einen Plan haben.
Wo stehen wir?
Deutschland – 8
Deutschland hält sich im diesjährigen GRI an achter Stelle und verzeichnet einen leichten Rückgang der Wertung auf 76 %. Die Ergebnisse sind dabei durchwachsen: Das Land erzielt beständig hohe Werte bei Gesundheit und Lebensqualität, verliert aber bei materiellem Wohlstand und Finanzen im Ruhestand an Boden. Im Teilindex materieller Wohlstand belegt das Land nach wie vor einen oberen Rang, fällt aber im Ranking um zwei Positionen auf den neunten Platz zurück, weil die Wertung niedriger ausfiel. Ursache dafür sind rückläufige Werte bei den Indikatoren für Arbeitslosigkeit und Einkommensgleichheit. Leichte Verbesserungen verbucht das Land dagegen beim Indikator für das Pro-Kopf-Einkommen. In der verhaltenen Entwicklung schlägt sich wirtschaftlicher Gegenwind nieder, denn Deutschland hat zwei Rezessionsjahre hinter sich und leidet unter langfristigen Arbeitsmarktproblemen, die die Arbeitslosenzahlen auf den höchsten Stand seit zehn Jahren (unter Ausschluss der Pandemie) treiben. Bei den Finanzen im Ruhestand verliert Deutschland einen Prozentpunkt und fällt um drei Plätze, schafft es aber noch unter die Top 25. Bessere Werte verzeichnet Deutschland bei den Indikatoren für Inflation, Staatsverschuldung und Steuerdruck. Dem stehen jedoch Rückgänge bei notleidenden Bankkrediten und Altenquotient gegenüber. Die Indikatoren des Landes für Regierungsführung und Zinsen entsprechen den letztjährigen Werten. Trotz einer Verbesserung beim Inflationswert fällt Deutschland für diesen Indikator von Platz 10 auf 14 zurück, da andere Länder vorbeiziehen. Der Altenquotient bleibt für Deutschland ein Problem. Bei diesem Indikator rutscht das Land unter die fünf Schlusslichter, nachdem es im letzten Jahr noch Rang 38 belegte. Der Altenquotient steigt in Deutschland seit den 1960er-Jahren rasant und bringt die öffentlichen Finanzen und das Rentensystem zunehmend unter Druck. Beim Teilindex Gesundheit schneidet das Land zwar mit 88 % weiter stabil ab und arbeitet sich im Ranking um drei Plätze vor, doch die Top 10 verfehlt es knapp. Bei zwei von drei Gesundheitsindikatoren zeigt Deutschland gute Leistungen. Bei den Gesundheitsausgaben pro Kopf ist es Vierter, bei den versicherten Gesundheitsausgaben Neunter. Bei der Lebenserwartung liegt es jedoch zurück. Es belegt Rang 27, trotz des Anstiegs um einen Prozentpunkt auf 80 %. Deutschland gibt für Gesundheit mehr aus als die allermeisten anderen Länder im GRI. Dennoch hält sich die Lebenserwartung hartnäckig im Mittelfeld. Um diesbezüglich aufzuschließen, gründete die Regierung unlängst ein Bundesinstitut mit Schwerpunkt auf der Prävention gegen tödliche Erkrankungen. Im Teilindex Lebensqualität macht Deutschland fünf Plätze gut und sichert sich eine Position unter den Top 10, obwohl sich der Gesamtwert seit dem letzten Jahr nicht verändert hat. Bei den Faktoren Biodiversität und Lebensraum sowie Umwelt und den Indikatoren für Wasser und sanitäre Einrichtungen verbucht das Land Zuwächse, was Deutschlands solidem Wasserwirtschaftssystem und den international renommierten Aufbereitungstechnologien zuzuschreiben ist, unterstützt durch strikte staatliche Maßnahmen wie Müllgebühren, Erhaltung von Lebensräumen und Strafen für Umweltverschmutzung.