1. In den letzten Monaten machten rege Nachfrage und unstillbarer Appetit auf Private Fixed Income immer wieder Schlagzeilen. Woher kommt diese Nachfrage, und ist sie von Dauer?
Die Ironie dieser Schlagzeilen: Jahrzehntelang war Private Fixed Income1 eine vergleichsweise verschlafene Finanzmarktnische. Unter den Käufern dominierten die Versicherungsgesellschaften. Außerhalb der Versicherungsbranche kam Private Fixed Income erst nach der globalen Finanzkrise so richtig an, als viele neue Vorschriften klassische Kreditgeber wie Banken zum Rückzug vom Markt veranlassten. Doch die Nachfrage nach Fremdkapital war ungebrochen. Daher wandten sich Emittenten und Käufer den privaten Märkten zu. Das Wachstum dieses Marktes setzte aber nicht etwa spektakulär über Nacht ein, sondern hat im Laufe der Jahre2 nach und nach zugenommen. Immer mehr Investoren wanderten auf den Privatmarkt ab und nahmen für mehr Renditepotenzial im Vergleich größere Illiquidität in Kauf – bei verstärkter Diversifizierung und mehr Klauseln zum Schutz vor Abwärtsszenarien.
Inzwischen ist Private Fixed Income keine verschlafene Marktnische mehr. Unserer Ansicht nach ist die Nachfrage nach festverzinslichen Wertpapieren ausgesprochen robust, und wir rechnen damit, dass sie weiter steigt. Der aufsichtsbehördliche Druck, der ursprünglich Emittenten in diesen Bereich lockte, hält nach wie vor an, und Banken ziehen sich immer noch aus der Kreditvergabe zurück. Unseres Erachtens wird der Markt für Private Fixed Income als Kapitalquelle für Investment-Grade-Unternehmen auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten noch weiter wachsen. Die Zahl der Emittenten auf dem Privatmarkt dürfte das Spektrum an Investmentmöglichkeiten und letztlich auch die Liquidität vergrößern. Ferner gehen wir davon aus, dass sich der Momentum-Effekt fortsetzt. Engagieren sich mehr institutionelle Investoren in Private Fixed Income, dürften auch andere über Investments in diesem Segment nachdenken und diese ernsthaft in Erwägung ziehen.