Die Bedenken über Politik und deren Gestaltung mehren sich
- In politischer Dysfunktion sehen weltweit 73 % und in Großbritannien 86 % der Befragten eine wachsende Bedrohung für die Marktstabilität.
- Weltweit halten 77 % das Zollumfeld mit Blick auf 2026 für ein bewegliches Ziel, in Nordamerika sogar 84 %.
Doch Politik und Zölle sind nicht die einzigen Probleme
Insgesamt weist die Stimmung darauf hin, dass sich institutionelle Teams womöglich auf große Veränderungen in der makroökonomischen Landschaft einstellen:
- 58 % prognostizieren einen Anstieg der Arbeitslosigkeit
- 46 % gehen von anziehenden Unternehmensinsolvenzen aus
- 42 % erwarten steigende Inflation
- 41 % halten einen Anstieg der Immobilienpreise für möglich
Mit Blick auf die Märkte lässt das Interesse institutioneller Investoren an den US-Märkten nach. Sie zeigen klare Präferenzen für andere Regionen:
- 76 % wollen ihre Allokationen in US-Aktien verringern (32 %) oder beibehalten (44 %).
- 90 % wollen ihre Allokationen in Aktien aus der Asien-Pazifik-Region erhöhen (44 %) oder beibehalten (46 %).
- 88 % wollen ihre Allokationen in europäische Aktien erhöhen (40 %) oder beibehalten (44 %).
Im festverzinslichen Segment rechnen institutionelle Investoren für 2026 mit mehreren Zinssenkungen. Wie hoch diese ausfallen und wann sie erfolgen, ist jedoch nicht so klar, da angesichts der Sorgen um Preisstabilität und steigende Arbeitslosigkeit nur 7 % noch von einem gleichmäßigen Zinskurs ausgehen.
Kein Markt dürfte sich ruckfrei entwickeln, da die institutionellen Investoren stärkere Volatilität für Aktien (59 %), Anleihen (38 %) und Währungen (46 %) prognostizieren.
Alternative Investments spielen in der Portfolioplanung eine zentrale Rolle. 65 % der Befragten gehen davon aus, dass sich ein mit alternativen Investments diversifiziertes 60:20:20-Portfolio besser entwickeln dürfte als der klassische 60:40-Mix aus Aktien und Anleihen. Der Schwerpunkt in diesem Portfoliosegment liegt nach wie vor auf Private Assets:
- 39 % werden ihre Private-Equity-Allokationen hochfahren (39 %)
- 38 % werden ihre Infrastrukturinvestitionen ausbauen (38 %)
- 35 % werden ihr Private-Debt-Engagement aufstocken (35 %)
- 27 % werden verstärkt in Immobilien investieren (27 %)
Institutionelle Investoren sehen sich nach neuen Diversifikationsmöglichkeiten um und 36 % wollen mehr in Kryptowährungen investieren. Dennoch sind nach wie vor zwei Drittel (66 %) der institutionellen Investoren der Auffassung, dass Gold 2026 besser abschneiden wird als Krypto.
Trotz potenzieller Widerstände sind die Renditeerwartungen nach wie vor ungebrochen. Im Durchschnitt gehen institutionelle Investoren für 2026 von 8,3 % Rendite aus – lediglich zwei Zehntel Prozent weniger als der von ihnen angesetzte langfristige Durchschnitt von 8,5 %.
Angesichts der auf Schritt und Tritt lauernden Unsicherheit ist selten ein starker Konsens festzustellen:
- Wird ein geopolitischer Schock Marktturbulenzen auslösen (49 %) oder zeigen die Märkte keine Reaktion (51 %)?
- Werden die USA an der Spitze liegen (48 %) oder hat Europa die Nase vorn (52 %)?
- Ist jetzt eine lange (52 %) oder eine kurze (48 %) Duration angezeigt?
Eindeutig ist die Stimmung allerdings in der Frage, ob aktive Investments (62 %) mehr bringen als passive (38 %).
Bei ungewissen Aussichten ist klar, dass die Strategie institutioneller Investoren für 2026 von starken Wirtschafts- und Marktkräften geprägt wird:
- Makroökonomie: Von der Politik einmal abgesehen, lässt die Stimmung der institutionellen Investoren vermuten, dass sich die Weltwirtschaft womöglich nicht auf den Konsum verlassen kann, denn in ihren Augen haben die Sektoren zyklische (18 %) und nicht-zyklische Konsumgüter (22 %) für 2026 die schlechtesten Aussichten auf eine Outperformance.
- Märkte: Nach einem ausgedehnten Anstieg von Tech-Aktien werden die Bewertungen (45 %) zusammen mit der Inflation (45 %) und den Zinssätzen (45 %) als größte Portfoliorisiken betrachtet, dicht gefolgt von der Volatilität (38 %) und dem Konzentrationsrisiko (37 %).
- Aktien: Die optimistische Stimmung für Aktien wird von Hoffnungen auf künstliche Intelligenz beflügelt, der 65 % kräftige Wachstumsimpulse zutrauen, wenngleich 46 % eine Blase befürchten.
- Festverzinsliche Wertpapiere: Hier ist der Konsens gespalten – 50 % rechnen mit einem gleichmäßigen Abwärtstrend der Zinssätze, 50 % mit Störfeuer.
- Alternative Investments: Private Assets machen 78 % der alternativen Allokationen aus, da ihnen 64 % mehr Renditepotenzial zutrauen als dem öffentlichen Markt.
- Umwelt, Soziales und Unternehmensführung: Die Investitionen nehmen zu, da 58 % der institutionellen Investoren auf Alphapotenzial und verbesserte Risikosteuerung setzen
Abschließend müssen institutionelle Investoren 2026 viele Hürden nehmen. Die höchsten könnten ein ungewohntes makroökonomisches Szenario und potenzielle geopolitische Störereignisse sein.