Quelle für Grafik: JP Morgan & Bloomberg, per 31. Dezember 2024. Vorstehende Grafik dient ausschließlich der Veranschaulichung. Manche oder alle Informationen in dieser Grafik können überholt sein und sollten daher nicht ausschlaggebend sein für den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Informationen sollen kein tatsächliches Portfolio darstellen. Die aus externen Quellen bezogenen Informationen werden als zutreffend erachtet, doch Loomis Sayles kann ihre Richtigkeit nicht garantieren. Diese Unterlagen dürften ohne Genehmigung nicht kopiert, reproduziert oder weiterverbreitet werden.
Ein weiterer Faktor, der zu unserer positiven Einschätzung des Wertpotenzials von Schwellenländern beitrug, ist die erstaunliche Widerstandsfähigkeit, die die Anlageklasse 2024 an den Tag legte. Zu Beginn des Jahres konzentrierten sich die Anleger auf die potenzielle Volatilität, die durch die bevorstehenden Wahlen in vielen großen Schwellenländern entstehen könnte. Im Vorfeld der Wahlen reagierten die Märkte zwar mitunter volatil, doch generell normalisierte sich die Marktdynamik sehr schnell. Selbst geopolitische Spannungen lösten in den Schwellenländern keine Volatilitätsspitzen aus. Das spricht für die Beständigkeit, die wir von Schwellenländern inzwischen beinahe erwarten.
2. Halten Sie die Widerstandsfähigkeit der Schwellenländer gegen die vielen Unsicherheiten durch die Politik der US-Regierung im weiteren Verlauf von 2025 für gefährdet?
Die potenzielle Kapitalmarktvolatilität haben wir stets im Blick. In Bezug auf die Zukunft sehen wir die Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit der Zollpolitik der neuen Regierung als potenzielle Auslöser. Unserer Meinung nach stellen diese Zölle ein globales Problem dar, das auch die Schwellenländer betrifft. Doch gleichzeitig glauben wir, dass sich die Schwellenländer wie schon 2018 auf die Politik dieser Regierung einstellen können. Geopolitische Risiken sind auf den Kapitalmärkten ebenfalls zu erwarten, und auch diesbezüglich dürften die Schwellenländer unseren Prognosen nach relativ stabil bleiben.
Die größten Auswirkungen erwarten wir auf dem Markt für US-Staatsanleihen. Möglicherweise erleben wir aufgrund von Maßnahmen oder Äußerungen der US-Notenbank Fluktuationen von rund 100 Basispunkten bei der 10-jährigen Staatsanleihe. Dies könnte unserer Einschätzung nach ein Faktor sein, der sich auf die Renditen auswirkt, und Stimmungsänderungen von Monat zu Monat oder von Tag zu Tag auslösen könnte . Darin sehen wir einen kontinuierlichen Einfluss, vor allem in einem datenabhängigen Umfeld, in dem viele Maßnahmen bisher noch unbestimmt sind.
3. Könnten Sie Ihren Ausblick kurz zusammenfassen?
Aus makroökonomischer Perspektive sollte die grundlegende Lockerung der Geldpolitik die Schwellenländer unterstützen . Gleichzeitig könnte die disinflationäre Entwicklung in vielen Ländern auf ihr Ende zusteuern. Diesbezüglich sollten wir unserer Ansicht nach vor allem Abweichungen im Auge behalten.
Wir glauben, dass es strukturelle Wachstumsstorys geben dürfte, die bestimmte Volkswirtschaften antreiben. Das Wirtschaftswachstum wird in Schwellenländern insgesamt weiterhin stärker ausfallen als in Industrieländern. In Bezug auf China rechnen wir auch künftig mit uneinheitlichem Wachstum, jedoch mit einer potenziellen Stabilisierung des Immobilienmarktes und zusätzlichen fiskalpolitischen Anreizen, die Aufwärtsrisiken in Form von zollbedingten Widerständen abfedern könnten. Vor allem aber verfügen viele Kern-Schwellenländer über interne Wachstumsmotoren, die Schwäche durch einen nachlassende globale Nachfrage nach unserem Dafürhalten ausgleichen könnten. Der in Schwellenländern gebotene Carry-Vorteil verringert sich mit der Verengung der Spreads, doch der weiterhin bestehende Vorsprung der Anlageklasse vor Industrieländern sollte für Anlegerinteresse sorgen. Schwellenländeranleihen dürften unserer Auffassung nach davon profitieren, dass Anleger Rendite erzielen wollen und nach Diversifikation streben.